Königsbrunn erkämpft sich einen Punkt gegen den Tabellenzweiten
Mit 3:4 n.P. verliert der EHC Königsbrunn sein Auswärtsspiel bei den „Miners“ des TSV Peißenberg. Dabei zeigten die Brunnenstädter trotz einiger Ausfälle eine ansprechende Leistung und hielten die hochintensive Partie lange Zeit offen, erst im Penaltyschießen nach einer Verlängerung musste sich der EHC geschlagen geben.
Beide Mannschaften konnten mit vier kompletten Reihen antreten, allerdings fehlten bei den Königsbrunnern Stefan Vajs, Luca Szegedin, Julian Becher und Marco Sternheimer. Die beiden jungen Augsburger Förderlizenzspieler Maximilian Schadel und Moritz Weißenhorn füllten die Lücken in den Reihen auf, so dass der EHC gut gerüstet in die Begegnung gehen konnte. Im Tor stand von Beginn an David Blaschta, als Backup war Timo Weiß mit im Aufgebot.
Die ersten Minuten der Partie gehörten den Miners, die mit viel Tempo eine frühe Führung suchten. Vor allem die erste Reihe mit Ryan Murphy, Dejan Vogl und Neuzugang Lynnden Pastachak sorgte für ordentlich Unruhe, Peißenberg kam zu ersten guten Chancen. Im Laufe des Drittels hatte der EHC dann mehr Zugriff auf die Partie, kassierte aber auch erste Strafzeiten. Den ersten Treffer markierten die Königsbrunner in der 14. Spielminute, bei einem schnellen Konter in Unterzahl spitzelte Tim Bullnheimer nach klugem Rückhandpass von Peter Brückner den Puck zwischen die Beine des gegnerischen Goalies Sertl und ließ den angereisten Anhang jubeln. Die Freude über den Shorthander währte aber nur kurz, denn auch danach zog Königsbrunn Strafzeiten. In der 17. Spielminute und in doppelter Überzahl glichen die Miners dann aus, bei dem schön herausgespielten Treffer der Peißenberger Paradereihe war Königsbrunns Goalie Blaschta chancenlos. Es war ein Kampf auf Augenhöhe, nur eine Minute später hatte Mika Reuter die Führung auf der Kelle. Kurz vor der Pause hatte der EHC dann Überzahl, doch statt mit dem 1:1 in die Pause zu gehen, gelang nun den Gastgebern ein Shorthander, nach Scheibenverlust konnte Martin Andrä allen Gegenspielern enteilen und alleinstehend zum 2:1 Drittelendstand einnetzen.
Nach der Pause hatte der EHC immer noch Überzahl und konnte gleich nach 37 Sekunden ausgleichen, nach Anspiel von Toms Prokopovics traf Hayden Trupp per Direktabnahme zum verdienten 2:2. Die intensiv geführte Partie war sehr kampfbetont, beide Mannschaften ließen nur wenige Chancen zu und verteidigten gut. Das Mitteldrittel war ausgeglichen, kurz vor der Pause hatte der EHC noch einige Chancen vor dem Tor, da in der gegnerischen Defensive kurz das Chaos einkehrte. Bis zur letzten Pause fielen dann keine weiteren Treffer mehr.
Auch nach dem Pausentee spielten beide Teams sehr fokussiert und taktisch diszipliniert. Die Schiedsrichter ließen die Partie nun laufen und griffen kaum noch ins Geschehen ein. In der 51. Spielminute erzielten dann die Miners die erneute Führung, nachdem sich die erste Reihe im Königsbrunner Drittel festsetzen konnte. Doch Königsbrunn glaubte an einen Sieg und arbeitete konzentriert weiter. In der 55. Spielminute konnte der gegnerische Goalie einen Schuss von Tim Bullnheimer nur prallen lassen, den Rebound schnappte sich dann Mika Reuter und netzte zum 3:3 ein, die Partie war wieder offen. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte dann Toms Prokopovics den entscheidenden Treffer auf der Kelle, nach einem Traumpass von Hayden Trupp tankte er sich bis vor das Peißenberger Tor, doch Goalie Korbinian Sertl konnte souverän klären. Nach 60 Spielminuten blieb es beim Unentschieden, beide Teams hatten jetzt aber schon einen Punkt sicher. Die Partie musste nun in Overtime entschieden werden, fünf Minuten Verlängerung mit jeweils drei Feldspieler im Kampf um den Extrapunkt. Beide Teams hatten jeweils eine gute Chance, Zählbares sprang aber nicht heraus, so dass die Entscheidung im Penaltyschießen fallen musste. Den entscheidenden Treffer setzte dann Ryan Murphy, der seinem Team den Extrapunkt bescherte.
Der EHC muss sich erst im Penaltyschießen den favorisierten Gastgebern geschlagen geben, zuvor konnten die Brunnenstädter durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und dem unbedingten Willen zum Sieg überzeugen. Königsbrunns Coach Bobby Linke hatte nach der Partie auch nur wenig Grund zur Kritik: „Wir wollten heute etwas defensiver spielen und die neutrale Zone zumachen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir aber sehr gut nach hinten gespielt und unseren Job gemacht. Insgesamt geht der Sieg der Miners aber in Ordnung, auch wenn wir nochmal vor dem Ende den Siegtreffer auf dem Schläger hatten. Wir wollen nicht jammern und sind froh über den Punkt, den wir uns erarbeitet und verdient haben. Zudem haben wir im taktischen Bereich einen Schritt nach vorne gemacht. Ich bin zufrieden mit dem Spiel. Was mich ganz besonders gefreut hat, war der Support unserer Fans, die uns so gepusht und unterstützt haben. Dafür ein ganz großes Dankeschön!“
Tore: 0:1 Bullnheimer (Brückner, Prokopovics) (14.), 1:1 Vogl (Pastachuk, Murphy) (17.), 2:1 Andrä (Vogl, Murphy) (20.), 2:2 Trupp (Prokopovics, Erdt) (21.), 3:2 Ebentheuer (Pastachak, Lidl) (51.), 3:3 Reuter (Bullnheimer, Trupp) (55.), 4:3 Murphy (65. Penaltyschiessen)
Strafminuten: TSV Peißenberg 10 Königsbrunn 14 Zuschauer: 668
Schon am Freitag steht für den EHC ab 20 Uhr die nächste Partie an, dann geht die Reise zu den „Wild Lions“ des ERSC Amberg. Das Hinspiel konnte der EHC zwar mit 6:0 für sich entscheiden, doch seitdem hat sich Einiges bei den Oberpfälzern geändert. Mit dem 35-jährigen US-Amerikaner Hunter Fortin hat sich Amberg gut verstärkt, nach bisher zehn absolvierten Partien holte er sich insgesamt 19 Scorerpunkte. Zuletzt verloren die Wild Lions zwar in Geretsried mit 1:3, davor holte sich Amberg davor aber sieben Siege in Folge. Im der heimischen Eishalle wollen sich die Oberpfälzer für die Hinspielniederlage revanchieren, zuhause ist der ERSC eine Macht und nur schwer zu schlagen.
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