Königsbrunn auf dem Weg ins Halbfinale
Der EHC Königsbrunn gewinnt hochverdient mit 4:0 sein erstes Viertelfinalspiel gegen die „Devils“ des VfE Ulm/Neu-Ulm, die Brunnenstädter zeigten dabei eine starke und souveräne Partie. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und cleverem Defensivverhalten kann sich der EHC nun am Sonntag bei einem Sieg in Ulm frühzeitig für das Halbfinale der Bayernliga qualifizieren.
Beide Mannschaften konnten mit 18 Feldspielern antreten, bei Königsbrunn fehlten nur die Langzeitverletzten Alexander Strehler und Peter Brückner. Im Tor der Brunnenstädter stand von Beginn an Torgigant Stefan Vajs.
Der EHC startete stark in die Partie und agierte von Beginn an druckvoll mit sehr viel Zug zum Tor, Königsbrunn suchte den Abschluss und schoss den gegnerischen Goalie warm. Gleich in der zweiten Spielminute trafen die Brunnenstädter ein erstes Mal, Viktor Shakhvorostov tankte sich aus dem eigenen Drittel durch und bediente mit einem schönen Querpass seinen Sturmkollegen Toms Prokopovics. Der musste nur noch einnetzten, so dass es schon früh 1:0 für Königsbrunn stand. Die Brunnenstädter dominierten die Partie weiterhin und hielten den Druck hoch, Ulm war noch nicht richtig im Spiel angekommen. Bei einem ersten Überzahlspiel kamen die Gäste zu ihrer ersten Chance, Königsbrunn blieb aber weiter am Drücker. In der 13. Spielminute hatte Marco Sternheimer das 2:0 schon auf dem Schläger, doch der an diesem Abend herausragende Ulmer Goalie David Heckenberger vereitelte mit einem Monstersave ein weiteres Tor der Brunnenstädter. Der EHC arbeitete sehr gut nach hinten, meist war in der neutralen Zone schon Schluss mit den Bemühungen der Devils. Spätestens bei Königsbrunns Goalie Stefan Vajs war dann aber Feierabend, der nur selten gefordert wurde, aber dann stets seinen Kasten sauber hielt. So stand es dann am Ende des ersten Drittels nur 1:0 für Königsbrunn, ehe dann beide Mannschaften in die erste Pause gingen.
Auch im zweiten Spielabschnitt starteten die Brunnenstädter stark und schossen alleine in der ersten Spielminute schon dreimal aufs gegnerische Tor, blieben dann aber auf Absicherung bedacht. Ulm kam nun besser in die Partie, aber nur selten zu Abschlüssen. Auch in diesem Abschnitt konnte sich der gegnerische Goalie wieder auszeichnen, er zeigte viele gute Saves und hielt seine Mannschaft im Spiel. Der EHC verpasste es einen weiteren Treffer nachzulegen. Leider verletzte sich Leon Steinberger nach einem Check, für ihn war die Partie danach wegen einer Gehirnerschütterung beendet. Bei einem ersten Überzahlspiel legte Königsbrunn dann nach, erneut war es Viktor Shakhvorostov, der in der 37. Spielminute mit einem feinen Anspiel den frei stehenden Toms Prokopovics bediente. Dieser nahm dann Maß, schoss unbedrängt zum 2:0 ein und wurde von den zahlreichen Fans frenetisch gefeiert. Bis zum Pausentee fielen aber keine weiteren Treffer mehr.
Im letzten Drittel musste Ulm reagieren und auf den Anschluss drängen, doch es kam anders. Die Devils kassierten zunächst eine Strafzeit und Königsbrunn zeigte sich daraufhin gnadenlos effektiv. David Farny nutzte einen Abpraller vor dem gegnerischen Tor und netzte zum 3:0 ein, erneut war es die zweite Sturmreihe, die bei dem Treffer auf dem Eis stand. Die Gäste steckten danach aber nie auf, Königsbrunn verwaltete nun das Ergebnis und ließ nur wenig zu. Nach einem Zweikampf verlor Torschütze Farny einen Zahn, zog sich einen Cut zu und musste kurz in die Kabine, wo er dann genäht wurde. Danach stand er auch schon gleich wieder auf dem Eis und nahm wieder seinen Platz in der Defensive ein. Vier Minuten vor Spielende sorgte dann Marco Sternheimer mit seinem Treffer für die endgültige Entscheidung, er nutzte einen Scheibenverlust der Devils und verwandelte den darauf folgenden Konter eiskalt zum 4:0. Die Gäste blieben bis Spielende ohne Treffer, somit holt sich Königsbrunns Goalie Stefan Vajs seinen nächsten Shutout und belohnte sich für seine tadellose Leistung.
Von der ersten Minute an zeigte der EHC Königsbrunn an diesem Abend eine Klassepartie und suchte früh den Abschluss. Die Devils waren in der sehr fair geführten Partie kämpferisch voll auf Augenhöhe und hielten bis zur letzten Spielsekunde dagegen. Im Rückspiel gilt es nun, weiter konzentriert mit kühlem Kopf und aus einer gesicherten Abwehr heraus zu spielen.
EHC-Coach Bobby Linke konnte nach der Partie mit der starken Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein: „Heute hat man ein gutes Play-off-Spiel gesehen, es war sehr körperbetont, aber nie unfair. Wir wollten so wenig Schüsse wie möglich auf unser Tor zulassen, das ist uns auch ganz gut gelungen. Es waren Kleinigkeiten entscheidend, heute waren wir in Über- und Unterzahl gut, dafür waren andere Dinge nicht so effektiv wie sonst. Aber wir siegen als Mannschaft, wenn mal die eine Reihe nicht punktet, dann ist eben eine andere da und kann das auffangen. Mein gesamtes Team hat die ganzen 60 Spielminuten gut nach hinten gearbeitet, das war mir sehr wichtig. Die Schiedsrichter haben das heute sehr gut geleitet und den Akteuren genug Spielraum gegeben. Man kann beide Mannschaften nur loben für das gute Spiel, nun geht der Blick nach vorne, wir können mit einem guten Gefühl nach Ulm fahren. Trotzdem gilt es noch an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen.“
Tore: 1:0 Prokopovics (Shakhvorostov, Petzold) (2.), 2:0 Prokopovics (Shakhvorostov, Veisert) (37.), 3:0 Farny (Veisert, Prokopovics) (41.), 4:0 Sternheimer (Lukes) (57.)
Strafminuten: EHC Königsbrunn 6 VfE Ulm/Neu-Ulm 10 Zuschauer: 811
Fotos: diz-pix.de