EHC Königsbrunn erkämpft sich den Auswärtssieg
Schon das Hinspiel der Königsbrunner gegen die „Devils“ des VfE Ulm/Neu-Ulm war eine knappe Angelegenheit, auch das Rückspiel war mindestens genauso spannend und stand lange auf Messers Schneide. Am Ende bissen sich die Brunnenstädter in Ulm mit 2:1 durch und überzeugten nach einer intensiven Defensivschlacht.
Beide Mannschaften konnten mit drei Reihen auflaufen, der EHC musste nur auf die Langzeitverletzten verzichten. Im Tor der Brunnenstädter stand von Beginn an Routinier Stefan Vajs, als Backup war Dave Blaschta eingeplant.
Ulm startete stark in die Partie und drängte ins Königsbrunner Drittel. Der EHC verteidigte aber gut, kassierte jedoch früh eine Strafzeit. Das sollte sich rächen, in der zweiten Minute und in Überzahl für Ulm landete die Scheibe unglücklich im Tor der Brunnenstädter, die Devils führten mit 1:0. Königsbrunn zeigte sich aber unbeeindruckt und lieferte Ulm einen heißen Fight auf Augenhöhe. Beide Teams neutralisierten sich und ließen kaum Chancen zu. So ging es nach zwanzig Spielminuten mit der knappen Führung der Devils ein erstes Mal in die Kabinen.
Königsbrunn startete gut ins Mitteldrittel und setzte sich immer wieder im gegnerischen Drittel fest. Wie schon in den ersten zwanzig Spielminuten wurde auf dem Eis um jeden Zentimeter gekämpft, beide Kontrahenten schenkten sich nichts und setzten die scheibenführenden Akteure immer sofort unter Druck. In der 31. Spielminute und in Überzahl fiel dann endlich der ersehnte Ausgleich. Peter Brückner fälschte vor dem gegnerischen Tor einen Schuss von Marc Streicher unhaltbar ab und brachte den EHC wieder ins Spiel. Nur fünf Minuten später nutzte Königsbrunn erneut ein Überzahlspiel und ging mit 2:1 in Führung, Anton Egle zimmerte den Puck per Direktabnahme nach feinem Anspiel von Marco Sternheimer ins gegnerische Tor und ließ die zahlreich mitgereisten Fans jubeln. Die Devils versuchten noch, bis zur Pause den Ausgleich zu erzielen, doch die Defensive der Brunnenstädter hielt bis zur zweiten Pause dicht.
Im letzten Drittel hatte der EHC in der 42. Spielminute das 3:1 auf dem Schläger, erneut war es Marco Sternheimer, der einen Puck quer zu Toms Prokopovics legte. Dem fehlte aber das nötige Schussglück, ein weiteres Tor hätte vielleicht das Spiel schon entschieden. Danach kassierte Königsbrunn aber einige Strafzeiten, ab der 44. Spielminute spielten die Brunnenstädter in doppelter Unterzahl, zerstörten jedoch die Angriffsbemühungen der Gastgeber und warfen sich aufopferungsvoll in die Schüsse. In der 47. Spielminute kam es noch schlimmer für den EHC, Tim Bullnheimer kassierte eine Spieldauerstrafe und musste vorzeitig vom Eis. Erneut ging es wieder in doppelter Unterzahl für die Brunnenstädter weiter. Erst ab der 52. Spielminute durfte Königsbrunn wieder mit voller Mannstärke auf dem Eis agieren. Die Zeit lief nun gnadenlos runter gegen Ulm, in der 54. Spielminute durften die Devils erneut in Überzahl spielen, doch nur 30 Sekunden später musste auch ein Ulmer auf die Bank, so dass es 4 gegen 4 weiterging. Dadurch hatten beide Teams mehr Platz auf dem Eis, doch Königsbrunn verteidigte gut und ging keine unnötigen Risiken ein. Ulm kassierte in der 58. Spielminute noch eine weitere Strafzeit und konnte nicht mehr den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers ziehen, das Spiel war nun gelaufen. Dank der grandiosen Defensivleistung gewinnt der EHC am Ende die Partie und holt sich wichtige drei Punkte im Kampf um die Play-off Plätze. Allerdings wiegt der Ausfall von Kapitän Tim Bullnheimer aufgrund seiner Strafe im nächsten Spiel schwer, am Sonntag steht nun Peißenberg auf dem Programm. EHC-Coach Bobby Linke hatte nach der Partie viele warme Worte für sein Team übrig:
„Heute darf ich meiner Mannschaft zu einem aufopferungsvollen Auftritt gratulieren. Im ersten Drittel waren wir noch sehr nervös und auch zu passiv wie teils in den Spielen zuvor. Aber was die Jungs im 2. Drittel abgeliefert haben, war die beste Saisonleistung bisher. Im dritten Durchgang haben wir mit unserem letzten Hemd verteidigt und konsequent Minute um Minute von der Uhr genommen. Die Jungs haben großen Charakter gezeigt. Die Punkte für diesen Sieg sind nicht so anzurechnen wie die Moral und der Zusammenhalt, den wir heute an den Tag gelegt haben. Es war heute toll, die Mannschaft so kämpfen zu sehen.“
Tore: 1:0 Danzer (Birner, Slavicek) (2.), 1:1 Brückner (Streicher, Kinzel) (31.), 1:2 Egle (Sternheimer, Stange) (36.)
Strafminuten: VfE Ulm/Neu-Ulm 20 EHC Königsbrunn 24+SD Zuschauer: 646
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