Königsbrunn erzwingt ein viertes Spiel
Mit 4:3 n.V. gewinnt der EHC Königsbrunn sein erstes Halbfinalspiel im Modus Best-Of-Five gegen die „Gladiators“ des TSV Erding. Nach 60 Spielminuten entschieden die nervenstarken Brunnenstädter in der Verlängerung das Spiel durch „Sudden Death“ für sich und verkürzen auf 1:2 in der Serie gegen den Vorrundenmeister.
Beide Mannschaften traten unverändert zu den bisherigen Begegnungen mit drei kompletten Reihen an. Im Tor der Königsbrunner stand von Beginn an Stefan Vajs, als Backup war Dave Blaschta mitgereist.
Wie schon in den beiden ersten Aufeinandertreffen lieferten sich Erding und Königsbrunn einen sehr intensiven Fight auf dem Eis. Der EHC hatte sich noch lange nicht aufgegeben und glaubte an den Auswärtssieg. In den ersten Minuten leisteten sich die Brunnenstädter einige Schnitzer, die die Gladiators aber nicht nutzen konnten. In der vierten Minute war der EHC am ersten Treffer dran, doch Marco Sternheimer und Mika Reuter machten zu wenig aus einer vielversprechenden Kontersituation. Toms Prokopovics tankte sich in der zehnten Spielminute vor das Tor der Gladiators, doch spätestens bei Erdings Goalie Dimitri Pätzold war dann auch die Chance beendet. Den ersten Treffer markierten dann die Hausherren, in Überzahl ließ Erding die Scheibe schön laufen, Tomas Plihal traf dann freistehend zum 1:0 für den TSV. Die Gladiators hatten auch danach mehr vom Spiel, bis zum ersten Gang in die Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr.
Königsbrunn kam hochmotiviert aus der Kabine und suchte den Ausgleich. In der 24. Spielminute war es dann auch soweit, in Überzahl zog Dominic Erdt einfach mal ab, sein verdeckter Schuss landete im Erdinger Tor. Gleich danach war dann der EHC in Unterzahl, doch Erding verpasste es, mit einem weiteren Treffer die richtige Antwort zu geben. Die Gladiators machten mächtig Druck, Zählbares kam aber dabei nicht heraus. EHC-Goalie Stefan Vajs entschärfte in der 30. Spielminute einen Alleingang der Erdinger, seine Leistung an diesem Abend war mal wieder herausragend. Erding blieb weiter am Drücker, doch den nächsten Treffer erzielte erneut Königsbrunn. In der 37. Spielminute und wieder in Überzahl netzte Peter Brückner nach feinem Anspiel von Marco Sternheimer per Direktabnahme zum 2:1 für Königsbrunn ein. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn zwei Minuten später traf Max Forster zum verdienten 2:2 Ausgleich. Bis zur Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr.
Im Schlussdrittel hatte der EHC zu Beginn an gleich fünf Minuten Überzahl, doch die Gladiators verteidigten dieses Mal besser und ließen kaum Schüsse auf ihr Tor zu. Königsbrunn zeigte sich nun offensiver und drängte auf den nächsten Treffer. In der 52. Spielminute hatte Marco Sternheimer das nächste Tor auf der Kelle, doch auch Erdings Goalie Pätzold war heute wieder in Top-Form und entschärfte die Chance. Erding war da zunächst effektiver, fast im direkten Gegenzug bediente Chayne Matheson Tomas Plihal mit einem Traumpass, der musste nur noch zum 3:2 für die Gladiators einschieben. Doch der EHC glaubte an seine Chance und erhöhte den Druck. Drei Minuten vor Spielende sorgte dann Dennis Tausend für den Ausgleich, nach seinem platzierten Schuss zum 3:3 ins Kreuzeck waren die Gastgeber sichtlich geschockt. Bis zum Ende der regulären Spielzeit fielen keine weiteren Treffer mehr, allerdings durfte der EHC in Überzahl in die Verlängerung starten. Diese überstanden die Gladiators zwar schadlos, aber bevor sich Erding neu sortieren konnte, zog Mika Reuter einfach mal ab und überwand Erdings Goalie Pätzold mit seinem verdeckten Schuss. Mit dem 4:3 nach Verlängerung erzwingen die Königsbrunner ein weiteres Spiel und werden am Sonntag den TSV Erding ab 18 Uhr zu Spiel Vier empfangen.
Zwei Dinge haben sich wieder bewahrheitet, auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele, und wer seine Tore nicht macht muss sich nicht wundern, wenn er am Ende mit leeren Händen dasteht. Erding war zwar wieder bärenstark, zog aber zu viele Strafen und verpasste es zu treffen. Königsbrunns Coach Bobby Linke war nach dem Spiel sichtlich stolz auf seine Mannschaft: „Erding kam zunächst wie die Feuerwehr aus der Kabine und hat uns im eigenen Drittel stark unter Druck gesetzt. Drei Unterzahlen helfen dabei auch nicht, sich aus der Umklammerung zu befreien.
Wir haben in der Drittelpause an die Moral und den Stolz der Jungs appelliert und mehr Wille gefordert. Erding hatte im zweiten Durchgang immer noch gute Chancen, aber wir mussten an uns glauben und auf unsere Möglichkeiten warten. Wir konnten uns dann mit zwei Toren im Powerplay belohnen und das Spiel wieder offen gestalten. Im letzten Drittel war es ein Auf und Ab. Erding hatte den Sieg in der Hand, aber unsere Jungs haben immer an sich geglaubt und sich mit dem Ausgleich kurz vor Schluss belohnt. Ich bin sehr stolz auf mein Team, wie wir die letzten dreißig Minuten gespielt und uns mit dem Sieg in Erding wiederbelebt haben. Nur wenige Leute haben an uns geglaubt, aber im Sport darf man nie Jemanden abschreiben. Wir geben am Sonntag alles, um Spiel Fünf im Erding zu erzwingen. Ich appelliere an alle Königsbrunner: Kommt ins Stadion und unterstützt die Mannschaft. Die Jungs haben es sich sowas von verdient.“
Tore: 1:0 Plihal (Matheson, Krzizok) (14.), 1:1 Erdt (Becher, Beslic) (24.), 1:2 Brückner (Sternheimer, Reuter) (37.), 2:2 Forster (Ostwald, Plihal) (39.), 3:2 Plihal (Matheson, Forster) (52.), 3:3 Tausend (Fettinger, Brückner) (57.), 4:3 Reuter (Prokopovics, Beslic) (61.)
Strafminuten: TSV Erding 18 EHC Königsbrunn 12 Zuschauer: 1812
Aufgrund des erwartet hohen Besucherandrangs bittet der EHC am Sonntag um frühzeitiges Erscheinen. Tickets für das Heimspiel können an der Abendkasse oder online unter https://bit.ly/EHCK erworben werden. Die Dauerkarten verlieren ab dem Halbfinale ihre Gültigkeit.
Das Spiel gegen Erding wird auch als kostenpflichtiger Stream per sprade.tv angeboten, mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Vereins zu lesen.
Bildmaterial: https://diz-pix.de