Königsbrunn startet mit Sieg in die Play-offs
Mit 4:1 gewinnt der EHC Königsbrunn verdient sein Heimspiel gegen die „Sharks“ des ESC Kempten. Nach 60 hochintensiven Minuten hatten die Brunnenstädter in der sehr fair geführten Partie das bessere Ende für sich.
Beide Mannschaften konnten mit 3 kompletten Reihen in die Begegnung starten, bei Königsbrunn durfte Lukas Fettinger sein erstes Spiel für den verletzten Florian Döring absolvieren. Auch die Gäste hatten einen wichtigen Ausfall zu beklagen, ausgerechnet der Top-Scorer Filip Kokoska fiel krankheitsbedingt aus. Im Tor der Königsbrunner stand von Beginn an Stefan Vajs, als Backup hielt sich Dave Blaschta bereit.
Über 900 Zuschauer fanden den Weg in die Königsbrunner Eisarena, beide Fanlager sorgten für eine würdige Kulisse im sehnsüchtig erwarteten Viertelfinale der Bayernliga. Der EHC erwischte dabei einen Start nach Maß, schon nach 20 Sekunden zappelte der Puck ein erstes Mal im Tor der Sharks. Gleich nach dem ersten Bully zog Luca Szegedin von der blauen Linie ab, der Puck prallte von einem Kemptner Verteidiger direkt ins Tor der Gäste. Die Sharks zeigten sich unbeeindruckt, von da an entwickelte sich die von Vielen erwartete intensive Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe. In der fünften Minute hätte fast ein weiterer verirrter Puck von Lukas Fettinger den Weg ins Tor gefunden, doch Jakob Nerb im Tor der Sharks zeigte wie auch sein Gegenüber Stefan Vajs eine bärenstarke Partie. Danach hatten die Gäste fast zwei Minuten doppelte Unterzahl, doch auch der EHC war defensiv auf der Hut, so dass diese kritische Situation ohne Folgen blieb. Beide Teams ließen nur wenig zu, doch in der 19. Spielminute fiel dann doch noch ein Treffer. In Überzahl bediente Hayden Trupp den freistehenden Toms Prokopovics, der dann per Direktabnahme zum 2:0 einnetzte und so für den Pausenendstand sorgte.
Auch nach der Pause blieb es eine intensive Partie, Kempten agierte gallig mit viel Einsatz und ließ den Königsbrunner Stürmern kaum Luft zum Atmen. Dennoch erarbeitete sich der EHC gute Chancen, in der 24. Spielminute hatte Peter Brückner das 3:0 auf dem Schläger, nur Sekunden später gleich ein zweites Mal, doch die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor. Die Gäste machten es besser, in der 26. Spielminute traf Ondrej Zelenka freistehend vor Stefan Vajs zum 2:1 Anschlusstreffer, vorausgegangen war ein Anspiel von dem hinter dem Tor stehenden Jakub Bitomsky. Danach blieb es ein hochintensiver Fight zweier defensiv sehr gut agierender Mannschaften auf Augenhöhe. In der 32. Spielminute hatte der EHC in doppelter Überzahl die Chance auf das 3:1, doch mehr als ein paar Schüsse sprangen nicht dabei raus. Königsbrunn verpasste es, bis zur letzten Pause nachzulegen, so dass es mit dem 2:1 ein letztes Mal in die Kabinen ging.
Nach dem Pausentee legten die Gäste mit Vollgas los und setzten sich gleich im Königsbrunner Drittel fest, der EHC war geistig noch nicht im Spiel angekommen und brauchte eine lange Minute, um wieder in die Partie zu finden. Königsbrunn fing sich aber wieder und drückte auf den nächsten Treffer. In der 45. Spielminute hatte Lukas Fettinger freistehend das 3:1 auf der Kelle, doch sein Schuss ging über das Tor. Zwei Minuten später war es dann doch soweit, Leon Hartl zog im Drittel der Gäste einfach mal ab und wurde mit dem 3:1 belohnt. Nur Sekunden später hatte er noch die Chance auf einen weiteren Treffer, doch dieses Mal konnte Goalie im Liegen abwehren. Der EHC hatte danach wieder Überzahl, doch Kempten verteidigte mit viel Leidenschaft und machte die Räume eng. Drei Minuten vor Spielende zog der Sharks-Trainer den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers, da Königbrunn eine Strafzeit kassierte. Kempten jetzt mit doppelter Überzahl, doch der Mut von Coach Sven Curmann wurde nicht belohnt, nach Scheibenverlust sorgte Mika Reuter mit seinem Schuss vom eigenen Drittel aus ins leere Netzt für das 4:1 und erzielte somit Shorthander Nummer 16 in der laufenden Saison für die Brunnenstädter. Die Partie war damit gelaufen, bis zum Schlusspfiff fielen keine weiteren Treffer mehr.
Der Sieg gegen die Sharks war verdient, auch wenn die kämpferisch als auch läuferisch starken Gäste eine klasse Partie zeigten und ihre Akzente setzen konnten. Königsbrunn überzeugte durch mannschaftliche Geschlossenheit und hatte auch mehr Abschlüsse als die Gäste. Am Sonntag folgt nun Spiel zwei in Kempten, bei einem weiteren Sieg könnte Königsbrunn dann ein Ausrufezeichen setzen, denn nur wer vier Spiele gewinnt, zieht ins Halbfinale ein. EHC-Coach Bobby Linke freute sich nach der Begegnung über den Sieg und fand viel Lob für beide Mannschaften: „Der erste Sieg ist immer der schwerste in so einer Serie, das hat man heute gesehen. Kempten war sehr aggressiv und hat sehr gut verteidigt. Die haben uns das Leben schon schwer gemacht, wir brauchten da gute Lösungen in der eigenen Zone. Da haben die Sharks immer wieder Druck aufgebaut. Wir haben uns teilweise schwergetan, die Scheibe rauszuspielen. Dennoch, wir haben auch sehr gut gespielt und nach hinten und in der neutralen Zone gut gearbeitet. Im zweiten Drittel hatten wir vorne einige Chancen liegen gelassen, aber am Ende haben wir mit 4:1 gewonnen. Da gibt es keinen Grund zum Meckern. Alle haben dafür hart gearbeitet, deswegen geht der Sieg auch so vollkommen in Ordnung. In Kempten gilt es jetzt nachzulegen, da geht es dann wieder von vorne los.“
Tore: 1:0 Szegedin (Reuter, Bullnheimer) (1.), 2:0 Prokopovics (Trupp, Bullnheimer) (19.), 2:1 Zelenka (Bitomsky, Kröber) (26.), 3:1 Hartl (Petzold, Tausend) (47.), 4:1 Reuter (Empty Net Goal) (58.)
Strafminuten: EHC Königsbrunn 10 ESC Kempten 17 Zuschauer: 911
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