Königsbrunn verschenkt einen Punkt gegen Dingolfing
Auf dem Papier war es scheinbar eine klare Sache, doch am Ende musste der EHC Königsbrunn gegen die “Isar Rats“ des EV Dingolfing ins Penaltyschießen. Trotz eines deutlichen Chancenplus der Brunnenstädter blieb das gegnerische Tor wie vernagelt, am Ende gewann dann der EHC glücklich, aber verdient mit 2:1 gegen kämpferisch starke Gäste.
Der EHC konnte von Beginn an mit 15 Feldspielern antreten, durch die vielen Ausfälle wechselte Max Petzold in die Defensive, um mit drei kompletten Reihen starten zu können. Nicht mit im Aufgebot waren Dennis Tausend, Gustav Veisert, Stefan Vajs, Lukas Häckelsmiller, Simon Beslic und Leon Steinberger. Dingolfing war mit 17 Feldspielern angereist. Im Tor der Königsbrunner stand von Beginn an David Blaschta.
Beide Mannschaften ließen in den ersten Minuten nur wenig zu und neutralisierten sich dank guter Defensivarbeit. Im Laufe des Drittels erarbeiteten sich die Königsbrunner dann erste gute Möglichkeiten, in der achten Spielminute ließ der EHC gleich zwei gute Chancen liegen. Nur drei Minuten später hatten die Königsbrunner erneut das erste Tor auf der Kelle, belohnten sich aber nicht und blieben die spielbestimmende Mannschaft. Eine Minute vor der ersten Pause traf Marco Sternheimer nur den Pfosten, die Scheibe wollte einfach nicht ins gegnerische Tor.
Auch nach Wiederanpfiff das gleiche Bild, Königsbrunn mit guten Chancen, doch die Gäste verteidigten konsequent und gut. In der 25. Spielminute war es dann endlich soweit, in Überzahl erzielte der EHC das 1:0. Nachdem sich Königsbrunn im gegnerischen Drittel festsetzte, konnte Dingolfings Keeper Justin Köpf einen Schuss von Hayden Trupp nur abprallen lassen, den Rebound schnappte sich dann Tim Bullnheimer und netzte eiskalt ein. Die Brunnenstädter blieben weiter am Drücker und hatten in der 28. Spielminute sogar doppelte Überzahl, doch ein weiterer Treffer wollte einfach nicht fallen. Neben dem herausragenden Gästetorwart hatte der EHC auch kein Scheibenglück. In den letzten Minuten des Drittels erarbeiteten sich die Gäste mehr Spielanteile, setzten sich vor dem Königsbrunner Tor fest und belohnten sich mit dem 1:1 in der 39. Spielminute für ihr Engagement.
Im letzten Spielabschnitt war der EHC wieder konzentrierter, blieb aber weiterhin ohne Torerfolg. Die Königsbrunner ließen beste Chancen liegen, doch die Gäste konnten daraus kein Kapital schlagen. EHC-Keeper David Blaschta zeigte zudem eine starke Leistung und entschärfte die wenigen, aber nicht ungefährlichen Chancen der Gäste. Trotz der spielerischen Überlegenheit schafften es die Königsbrunner nicht, das Spiel bis zum Drittelende für sich zu entscheiden. Die Begegnung ging nun in die Verlängerung.
In der Overtime traten jeweils drei Feldspieler gegeneinander an, doch wie schon in der regulären Spielzeit schaffte es der EHC nicht zu treffen. Königsbrunn war drückend überlegen und hatte dann sogar noch in Überzahl die Chance zur Entscheidung, doch das gegnerische Tor blieb wie vernagelt. So blieb auch die Verlängerung ohne Entscheidung. Im darauffolgenden Penaltyschießen hatte der EHC dann das bessere Ende für sich, Dominic Erdt verwandelte den entscheidenden Penalty zum 2:1 Endstand und ließ das heimische Publikum jubeln.
Königsbrunn siegt am Ende verdient gegen einen defensiv starken und sehr unbequemen Gegner, der bis zum Abpfiff dagegenhielt. Neben der schlechten Chancenverwertung und den vielen Scheibenverlusten im eigenen Drittel hatten die Brunnenstädter kein Schussglück, zudem machte auch der gegnerische Goalie Justin Köpf einen klasse Job. Trotzdem stehen nach diesem Wochenende fünf Punkte auf der Haben-Seite. Der EHC erobert sich den dritten Tabellenplatz zurück und hat nur noch zwei Punkte Abstand auf die Mannschaft von Peißenberg, die aber ein Spiel mehr absolviert haben. EHC-Coach Bobby Linke war nach diesem dramatischen Eishockey-Krimi zufrieden mit der Ausbeute: „Wir haben recht chaotisch angefangen, ohne Konzept. Es ging recht wild hin und her mit den besseren Chancen für uns. Da waren wir zu verspielt, im zweiten Drittel war das so ähnlich. Im Powerplay machen wir zwar ein Tor, lassen aber wieder zu viel liegen. Dingolfing kam dann mit einem einfachen Tor zum Ausgleich und hat im letzten Drittel leidenschaftlich verteidigt. Wir sind angerannt wie die Blöden, hatten 50 bis 60 Torschüsse im Spiel. In Overtime waren wir drückend überlegen gegen einen Gegner, der da schon stehend KO war. Das müssen wir uns ankreiden lassen. So müssen wir zufrieden mit den zwei Punkten sein, weil auch Dingolfing dann Tormöglichkeiten hatte. Im Penaltyschießen hatten wir dann das nötige Glück.“
Schon am Mittwoch steht für den EHC eine weitere Begegnung an, da empfängt Königsbrunn das US-amerikanische College-Team der Bethel University aus der NCAA lll zu einem Freundschaftsspiel. Die College-Ligen NCAA und NCAA lll bilden einen Großteil der NHL- und DEL-Spieler aus, die Zuschauer können sich also auf einen Eishockey-Leckerbissen freuen. Die Mannschaft der Bethel University ist zurzeit auf großer Europa-Tournee und will sich nun am Mittwoch mit dem amtierenden bayerischen Meister messen. Spielbeginn ist ab 19 Uhr, der Eintritt beträgt lediglich 6€.
Tore: 1:0 Bullnheimer (Trupp, Sternheimer) (25.), 1:1 Schindlbeck (Benes) (39.), 2:1 Erdt (Penalty) (65.)
Strafminuten: EHC Königsbrunn 0 EV Dingolfing 12 Zuschauer: 256
Bildmaterial: https://diz-pix.de