Ein teuer erkaufter Sieg gegen Peißenberg

Mit 7:4 erkämpft sich der EHC Königsbrunn verdient wichtige drei Punkte gegen die „Miners“ des TSV Peißenberg. Nach einem überzeugenden Startabschnitt verpassten es die Brunnenstädter, im Mitteldrittel den Sack zuzumachen, kamen dann aber in den letzten 20 Minuten wieder zurück.

Der EHC konnte von Beginn an mit 19 Feldspielern antreten, Peißenberg war mit 17 angereist. Coach Bobby Linke musste kurzfristig auf den erkrankten Gustav Veisert verzichten, dafür kehrte Nico Baur wieder in den Kader zurück. Für Königsbrunn durften die beiden Förderlizenzspieler Moritz Weissenhorn und Marco Riedl erste Eiszeiten im Trikot des EHCs sammeln. Im Tor der Brunnenstädter stand von Beginn an Stefan Vajs, als Backup saß David Blaschta auf der Bank.

Der EHC erwischte einen Traumstart in die hochklassige Partie und ging gleich in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung, Simon Beslic fälschte einen Schuss von Tim Bullnheimer unhaltbar ins Tor der Miners ab. Überfallartig rollten die Königsbrunner an und setzten die Gäste von Beginn an unter Druck. In der fünften Spielminute und in Überzahl legte Mika Reuter nach klugem Anspiel von Toms Prokopovics das 2:0 nach. Doch gleich danach zog der EHC zwei Strafzeiten und musste in doppelter Unterzahl spielen. Die technisch versierten Gäste nutzten diese Gelegenheit und verkürzten in der sechsten Spielminute auf 2:1. Die Freude der Miners währte nicht lange, denn kurz vor Ablauf der zweiten Strafe eroberte Marco Sternheimer die Scheibe, setzte sich gegen Gästekeeper Sertl durch und netzte in der achten Spielminute zum 3:1 ein. Nur zwei Minuten später legte dann Marco Riedl nach Anspiel von Hayden Trupp das 4:1 nach, doch es kam noch schlimmer für die Miners. Marco Sternheimer setzte sich schön im gegnerischen Drittel durch und überraschte den Gästekeeper mit einem Schuss ins kurze Eck, nach elf Spielminuten stand es so schon 5:1 für die Königsbrunner. Bis zur ersten Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr, auch wenn der EHC noch die ein oder andere sehr gute Chance hatte.

In der Kabine der Gäste hatte es wohl eine deutliche Ansprache gegeben, denn die Miners kamen druckvoller und hellwach in den Mittelabschnitt. Das Spiel nahm nun an Härte zu, beide Teams kassierten Strafzeiten. In der 23. Spielminuten gelang den Miners ein Doppelschlag durch die Treffer von Bross und Krabbat, Peißenberg verkürzte dank des Blitzstarts auf 5:3. Es war nun ein Spiel auf Augenhöhe, Peißenberg agierte mit viel Biss und Tempo. In der 27. Spielminute hatte David Farny bei einem Konter in Unterzahl den nächsten Königsbrunner Treffer auf der Kelle, doch die Querlatte verhinderte den nächsten Königsbrunner Shorthander. Den Königsbrunner fehlte es aber auch im Mittelabschnitt an Schussglück. In der 30. Spielminute verkürzte dann Krabbat auf 5:4, die Miners drängten weiter auf den Ausgleich. Bis zum letzten Pausengang fielen aber keine weiteren Treffer mehr.

Auch im letzten Drittel blieb es ein rassiger Fight auf Augenhöhe. Beide Teams suchten mit viel Biss und Tempo den entscheidenden nächsten Treffer. Königsbrunn hatte die besseren Chancen, die aber allesamt von Peißenbergs Keeper Sertl entschärft wurden. Auch in diesem Drittel setzte es wieder einige Strafen, von denen nun der EHC profitierte. In Überzahl hämmerte Hayden Trupp in der 50. Spielminute per Direktabnahme den Puck zum 6:4 ins Tor, gleich nach Wiederanpfiff vereitelte Sertl dann einen weiteren Treffer der Königsbrunner. Der EHC hatte auch weiterhin die besseren Chancen, doch auch die Gäste steckten nie auf und hatten durchaus ihre Gelegenheiten. Allerdings kassierten die Miners erneut Strafzeiten, die Königsbrunn dann in der 58. Spielminute eiskalt nutzte. Mika Reuter verwertete im Powerplay einen Rebound und netzte zum 7:4 ein, die Partie war jetzt endgültig gelaufen.

Königsbrunn siegt am Ende verdient gegen den Tabellenzweiten und holt sich wichtige Punkte im Kampf um die ersten Plätze, der EHC verbessert sich somit auf Platz fünf mit zwei Spielen weniger als die Konkurrenz. Allerdings hat der Erfolg einen faden Beigeschmack, denn aufgrund der unnötigen Härte im Spiel verletzten sich einige Spieler. Simon Beslic und Leon Hartl werden wohl länger ausfallen. Unter der Woche wird Coach Bobby Linke sehen, wer am nächsten Freitag einsatzfähig sein wird. Mit der Gesamtleistung seiner Mannschaft war der Königsbrunner Trainer zufrieden: „Es war klar, dass es heute eine emotionale Partie wird. Meine Jungs waren von Beginn an präsent und haben auch nach dem Anschlusstreffer abgeliefert. Im Mitteldrittel waren wir uns wohl zu sicher und haben nicht mehr mit der Energie und Leidenschaft gespielt, die wir in den ersten zwanzig Minuten gezeigt hatten. Peißenberg hat dann logischerweise alles nach vorne geworfen, da waren wir nicht vorbereitet. Wir hatten da nicht gut gearbeitet, die Konzentration hat gefehlt und wir wurden mit drei Toren bestraft. Im letzten Drittel haben wir dann aber den Turnaround geschafft und es defensiv gut gelöst, obwohl da einige Spieler aufgrund ihrer Verletzungen gefehlt haben. Vor der Leistung meiner Mannschaft kann ich nur den Hut ziehen. Da gibt es trotz des zweiten Drittels nichts zu meckern. Leider haben wir nun drei Verletzte, da müssen wir schauen, wann sie wieder spielen können.“

Tore: 1:0 Beslic (Bullnheimer, Reuter) (2.), 2:0 Reuter (Prokopovics, Erdt) (5.), 2:1 Vogl (Murphy) (6.), 3:1 Sternheimer (8.), 4:1 Riedl (Trupp, Hartl) (10.), 5:1 Sternheimer (Döring) (11.), 5:2 Bross (23.), 5:3 Degenstein (Krabbat) (23.), 5:4 Krabbat (Frankenberger) (30.), 6:4 Trupp (Bullnheimer, Sternheimer) (50.), 7:4 Reuter (Farny, Prokopovics) (58.)

Strafminuten: EHC Königsbrunn 22 TSV Peißenberg 28 Zuschauer: 632

Der EHC Königsbrunn ging am Ende als verdienter Sieger vom Eis, die Mannschaft freute sich über den wichtigen Erfolg gegen den Tabellenzweiten.
Vor dem Peißenberger Tor brannte es im ersten Drittel lichterloh, der EHC überrollte die Miners.
Der entnervte Gästekeeper Korbinian Sertl musste nach elf Minuten schon den fünften Treffer der Königsbrunner hinnehmen, Marco Sternheimer (oben links in schwarz) traf aus spitzem Winkel zum 5:1.