Königsbrunn verpasst die Revanche

In der einzigen Begegnung vom Wochenende verliert der EHC Königsbrunn auswärts bei den Stuttgart Rebels mit 3:5. Während des Testspiels zeigten die Brunnenstädter Licht und Schatten, am Ende siegte die effektivere Mannschaft.

Die Rebels hatten sich nach der Saisonstartfeier kurz zuvor viel vorgenommen und starteten mit viel Elan in die Partie. Stuttgart drängte ins gegnerische Drittel und erzielte schon in der 4. Spielminute durch den bärenstarken Mathew Pistilli die frühe Führung. Der 36-jährige kanadische Kontingentspieler nutzte das Chaos vor dem Königsbrunner Tor und netzte eiskalt ein. In der achten Spielminute legten die Rebels in Überzahl das zweite Tor per verdecktem Schuss nach und sorgten so für den frühen 0:2 Rückstand aus Königsbrunner Sicht. Stuttgart war brandgefährlich und erarbeitete sich viele Chancen, doch Goalie Stefan Vajs verhinderte Schlimmeres, vom EHC war bis kurz vor Drittelende kaum etwas zu sehen.

Während der Pause hatte es wohl in der Königsbrunner Kabine eine deutliche Ansage gegeben, denn nun war der EHC in der Begegnung angekommen. In der 25. Spielminute sorgte Max Petzold mit seinem Unterzahltor für den 1:2 Anschlusstreffer, drei Minuten später traf dann Marco Sternheimer nach Bullygewinn zum Ausgleich. Sein platziertes, sehenswertes Tor über die Schulter des Goalies wurde von der Mannschaft gefeiert. In der 33. Spielminute gelang dann den Königsbrunnern die 3:2 Führung, nach schönem Anspiel von Sternheimer netzte Mika Reuter einfach mal ins kurze Eck ein. Doch statt mit der Führung ins letzte Drittel zu gehen, verfielen die Königsbrunner wieder in alte Gewohnheiten, agierten zu offensiv und wurden dann von Stuttgart gnadenlos ausgekontert. Vorlagengeber zum 3:3 war Mathew Pistilli, der beste Mann der Rebels.

Im Schlussabschnitt war es ein Spiel auf Augenhöhe, allerdings verpasste es der EHC, aus Überzahlsituationen Kapital zu schlagen. Bis zur 55. Spielminute war die Partie ausgeglichen, doch dann geriet Königsbrunn in Unterzahl und kassierte im Handumdrehen das 3:4. Nur zwei Minuten später fiel dann sogar das 3:5, vorausgegangen war ein kapitaler Scheibenverlust an der eigenen blauen Linie. Königsbrunns Coach Bobby Linke setzte nochmal alles auf eine Karte und nahm Goalie Stefan Vajs zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, ein Treffer wollte aber nicht fallen. Der EHC hatte nach einem Foul dann sogar noch doppelte Überzahl. Doch Stuttgart verteidigte gut und ließ bis zum Abpfiff nichts mehr anbrennen.

Königsbrunn gab in den letzten Minuten das Spiel aus der Hand, während einer Unterzahlsituation fingen sich die Brunnenstädter den entscheidenden Treffer ein. Dabei verpasste es der EHC in dieser Partie, Profit aus den Überzahlspielen zu schlagen, Stuttgart war am Ende auch die effektivere Mannschaft.

Dementsprechend unzufrieden war EHC-Coach Bobby Linke nach dem Abpfiff: „Wir haben das erste Drittel komplett verschlafen, waren unkonzentriert und hatten unsere Jobs nicht richtig erledigt. Der Rückstand zur Pause war absolut verdient. Wir mussten in der Pause erstmal komplett resetten und sind dann mit einer ganz anderen Einstellung ins Mitteldrittel gegangen. Da haben wir gut gegen die Scheibe gearbeitet, gewartet und die Fehler des Gegners bestraft. Dann bekommen wir noch den unnötigen Ausgleich. Damit haben wir die Rebels vor dem letzten Drittel wieder wach gemacht, ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Die letzten 20 Minuten war es ein offenes Spiel, dann bekommen wir in Unterzahl das 3:4 und kurz darauf das 3:5. Wir haben danach noch alles versucht, aber zu wenig Scheiben aufs Tor gebracht. Gegen einen Gegner, der das sehr ordentlich gemacht hat, waren wir zu verspielt. 20 Minuten gutes Eishockey reichen auch in der Bayernliga nicht aus, um am Ende zu gewinnen.“

Tore: 1:0 Pistilli (4.), 2:0 Herm (8.), 2:1 Petzold (25.), 2:2 Sternheimer (28.), 2:3 Reuter (33.), 3:3 Traub (39.), 4:3 Wittor (55.), 5:3 Vostarek (57.)

Zuschauer: 305

Bildmaterial: https://diz-pix.de

Den schönsten Treffer der Begegnung erzielte Marco Sternheimer.