Letztes Aufgebot holt Sieg nach Penaltyschiessen
Mit 6:5 nach Penaltyschiessen gewinnt der EHC Königsbrunn sein Heimspiel gegen die „Löwen“ des EHC Waldkraiburg. Es war ein verdienter Sieg des Willens und eiserner Disziplin gegen einen unbequemen Gegner.
Waldkraiburg reiste mit 17 Feldspielern an, Königsbrunn startete mit 10. Die schon vor der Partie stark ersatzgeschwächten Brunnenstädter mussten kurzfristig noch auf die erkrankten Jeffrey Szwez, Max Lukes und Simon Beslic verzichten. Dazu fehlte Max Petzold wegen seiner Spieldauerstrafe für die Partie, Coach Bobby Linke musste mit zwei neu formierten Reihen antreten.
Waldkraiburg erwischte den besseren Start und wäre fast nach 30 Spielsekunden durch den Alleingang von Michal Popelka in Führung gegangen, doch Markus Kring im Tor der Brunnenstädter entschärfte souverän die kritische Situation. Es entwickelte sich eine eher zerfahrene Partie, was aber der personellen Situation der Königsbrunner geschuldet war. Die Gastgeber konzentrierten sich auf eine gesicherte Abwehr und gingen offensiv nur wenig Risiken ein. Gegen Drittelende kam Waldkraiburg zu mehr Chancen, doch bis zur Pause blieb die äußerst fair geführte Partie torlos.
Königsbrunn startete mit viel Druck in den Mittelabschnitt und setzte sich im gegnerischen Drittel fest. In der 23. Spielminute belohnten sich die Brunnenstädter für die starke Phase und gingen durch den Treffer von Marco Sternheimer in Führung, nach feiner Einzelleistung netzte er zum 1:0 ein. Kurz darauf bekamen die Gäste einen umstrittenen Penalty zugesprochen, doch der Schuss ging am Tor vorbei. Dafür glich Waldkraiburg in der 25. Spielminute aus, ein abgefälschter Puck fand den Weg ins Königsbrunner Tor zum 1:1 Ausgleich. Nur eine Minute später hämmerte Marco Sternheimer die Scheibe in den Winkel und brachte Königsbrunn mit 2:1 in Führung. Weitere drei Minuten später erhöhte Gustav Veisert auf 3:1, nach tollem Anspiel von Sternheimer netzte er ins Tor der Gäste ein. Doch statt einen Gang zurückzuschalten blieben die Brunnenstädter offensiv, das sollte sich rächen. Waldkraiburg erzielte durch zwei Konter vor der letzten Pause den Ausgleich, das Spiel begann wieder bei null.
Die Brunnenstädter erwischten auch im letzten Drittel den besseren Start und erhöhten in der 42. Spielminute auf 4:3. In Überzahl hämmerte Toms Prokopovics freistehend den Puck ins Tor. In der 48. Spielminute traf dann Loboda zum 4:4, Markus Kring war bei dem abgefälschten Schuss chancenlos. Fünf Minuten vor Spielende setzte Toms Prokopovics Marco Sternheimer mit einem klugen Anspiel in Szene, Königsbrunns Topscorer erhöhte mit einem harten, platzierten Schuss auf 5:4. Die Brunnenstädter spielten nun clever die restliche Zeit von der Uhr, die Gäste zogen kurz vor Spielende den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers. Doch heute fehlte den Gastgebern das Glück, erneut fand ein abgefälschter Treffer den Weg ins Königsbrunner Tor. Die Partie ging nun in die Overtime.
In der Verlängerung wollte kein Treffer fallen, so das nun das Penaltyschiessen für die Entscheidung sorgen musste. Beide Goalies konnten einige Versuche entschärfen. Erst mit dem 16. Penalty war das Spiel entschieden, Tim Bullnheimer sorgte mit seinem Tor zum 6:5 für großen Jubel bei den heimischen Fans.
Königsbrunn holt sich allen Widerständen zum Trotz weitere zwei Punkte und steht nun auf dem dritten Tabellenplatz hinter Miesbach und Amberg. Es bleibt jetzt eine Woche Zeit zum Regenerieren, bis dahin wird der ein oder andere Spieler wieder in den Kader zurückkehren.
EHC-Coach Bobby Linke war nach dem Spiel froh über den Sieg und die zwei gewonnenen Punkte: „Wir wussten vor dem Spiel nicht wirklich, was da auf uns zukommt. Aber die Jungs haben das souverän gelöst und clever gespielt. In gewissen Momenten hat man leider ein wenig überdreht, sonst wäre noch mehr drin gewesen. Ich bin aber mit der Art und Weise sehr zufrieden, sie haben mannschaftsdienstlich gespielt, waren gierig auf Tore und defensiv meist gut gestanden, Was mich ein wenig stört ist, dass wir drei einfache Tore von der blauen Linie bekommen haben, die wir wegverteidigen können und eigentlich müssen. Das war wohl der fehlenden Konzentration aufgrund der hohen Belastung geschuldet, mit fortschreitender Spieldauer in den Dritteln wurden dann auch falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben aber nie aufgesteckt und hatten mit dem sehr starken Markus Kring einen sicheren Rückhalt im Tor. Ich kann vor meiner Mannschaft nur den Hut ziehen.“
Tore: 1:0 Sternheimer (Bullnheimer, Prokopovics) (23.), 1:1 Decker (Schmidt, Maierhofer) (25.), 2:1 Sternheimer (Häckelsmiller, Tausend) (26.), 3:1 Veisert (Sternheimer, Bullnheimer) (29.), 3:2 Zimmermann (Dillmann, Seifert) (35.), 3:3 Neuert (Brenninger, Popelka) (36.), 4:3 Prokopovics (Veisert. Sternheimer) (42.), 4:4 Maierhofer (P. Lode, Loboda) (48.), 5:4 Sternheimer (Prokopovics, Veisert) (55.), 5:5 Loboda (Cejka, Neuert) (59.), 6:5 Bullnheimer (Penalty) (65.)
Strafminuten: EHC Königsbrunn 2 EHC Waldkraiburg 10 Zuschauer: 326