EHC Königsbrunn startet Kooperation mit den Augsburger Panthern
Zuletzt war es recht still um den EHC Königsbrunn. Natürlich war das auch der Jahreszeit und der Eishockey-WM geschuldet, doch hinter den Kulissen arbeiteten die Verantwortlichen fleißig an neuen Konzepten. Nun wurden die Weichen für die Zukunft gestellt, der EHC erweitert künftig seine Augsburger Kooperation und wird jetzt auch mit den Augsburger Panthern zusammenarbeiten. Königsbrunns erster Vorstand Tim Bertele erklärt die Einzelheiten der Pläne.
Die Verantwortlichen beider Vereine führten in den letzten Monaten immer wieder intensive Gespräche. Resultierend daraus soll nun die bestehende Kooperation mit dem Nachwuchs des Augsburger EV auch um die PENNY DEL-Mannschaft der Augsburger Panther erweitert werden. Dabei wurde ein detailliertes Nachwuchskonzept zur Förderung des Eishockey-Nachwuchses entworfen, welches als Ziel die Teilnahme des EHC Königsbrunn an der Oberliga Süd innerhalb der nächsten drei Jahre hat.
Aufgrund der räumlichen Nähe der drei Vereine und der hervorragenden Bedingungen der Eisarena in Königsbrunn, stellte es sich in einer Vielzahl von Gesprächen der Verantwortlichen als ideal heraus, einen Nachwuchs-Stützpunkt für talentierte Eishockey-Spieler aufzubauen. Damit wäre eine optimale Förderung von Nachwuchstalenten in einem professionellen Oberligaumfeld gewährleistet. So bekämen Talente aus dem AEV-Nachwuchs und U23-Spieler der Augsburger Panther Spielpraxis in Königsbrunn und könnten so perspektivisch zu Profis ausgebildet werden.
Tim Bertele hatte in den letzten Wochen alle Hände voll zu tun: „Wir haben unser Konzept dem Deutschen Eishockey-Bund und Bayerischen-Eissport-Verband vorgestellt und um einen sofortigen Aufstieg zur Oberliga gebeten. Aus unserer Sicht gibt es keinen Grund, bei der Talentförderung des deutschen Eishockeys zu warten. Der Deutsche Eishockey-Bund war unserem Vorschlag gegenüber sehr offen und begeistert von unserem Konzept. Wir hätten unsere Idee auch gerne als Pilot-Projekt für anderen Regionen zur Verfügung stellen wollen. Leider stimmte letztlich der Bayerische Eissport-Verband dagegen und erteilte uns keine Oberliga-Freigabe. Wir akzeptieren die Entscheidung natürlich und hegen hier keinen Groll. Aktuell haben wir einen Antrag auf Erhöhung und Ausweitung der Förderlizenz-Regelungen in der Bayernliga gestellt und hoffen in diesem Punkt auf ein Entgegenkommen des Verbands.“
Unabhängig davon soll das Projekt auch in der Bayernliga weiterhin verfolgt und vorgetrieben werden. Lothar Sigl, Gesellschafter der Panther hat ebenfalls klare Vorstellungen: „Mit einer Oberligamannschaft in Königsbrunn könnten wir den Eishockeystandort Augsburg ungemein aufwerten. Es zeigt sich immer wieder, dass nur absolute Ausnahmetalente den direkten Sprung aus dem Nachwuchs in die DEL schaffen können. Mit einem Kooperationspartner in der Oberliga direkt vor den Toren der Stadt möchten wir hier ein durchgängiges Konzept im Sinne einer optimalen Ausbildung von Talenten schaffen.“
Auch Heiko Vogler, sportlicher Leiter des AEV-Nachwuchs und Headcoach der U20, ist von den positiven Effekten einer erweiterten Kooperation überzeugt: „Schon in der Vergangenheit bekamen Spieler unserer U20 in Königsbrunn die Chance, Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln. Im Sinne der Talentförderung ist eine Kooperation zwischen einer U20, einer Oberligamannschaft sowie einem DEL-Team optimal. Diese Vision möchten wir gemeinsam gerne weiterverfolgen.“
Tim Bertele arbeitet schon jetzt mit Hochdruck an der Planung für die Bayernligasaison 2021/2022: „Wir versuchen in der kommenden Spielzeit im Rahmen unserer Möglichkeiten eine gewichtige Rolle im Aufstiegsrennen zu spielen. Ziel ist ganz klar die Aufstiegsrunde. Der Fokus liegt dabei darauf sich auf den Schlüsselpositionen Torhüter und Import-Spielern deutlich zu verstärken. Der letztjährige eingeschlagene Weg junge Spieler optimal auszubilden soll zusätzlich nochmals durch Erhöhung der Trainings- und Trainerkapazitäten vorangetrieben werden. Da die Bayernliga jedoch kaum Förderung vom Staat erhält, müssen wir uns mit Verpflichtungen noch ein wenig zurückhalten und abwarten, wie es sich mit den Corona-Maßnahmen und Zuschauern verhält. Denn auch wenn die angestrebten Ziele hoch sind, wollen und werden wir auch weiterhin solide und seriös wirtschaften und keine unkalkulierbaren Risiken eingehen.“
Neben der neuen Zusammenarbeit mit den Augsburgern wurde auch der Kooperationsvertrag mit dem EV Königsbrunn verlängert. In der kommenden Spielzeit wird die Spielgemeinschaft EHC Königsbrunn 1b – EV Königsbrunn auch weiterhin in der Bezirksliga an den Start gehen.