Schwieriger Start gegen zwei kampfstarke Gegner
An diesem Wochenende startet der EHC Königsbrunn in die aktuelle Bayernliga-Saison. Freitags geht es zuerst ab 20 Uhr in heimischer Arena gegen die „Wild Lions“ des ERSC Amberg. Am Sonntag muss der EHC dann nach Oberbayern zu den „Mammuts“ der EA Schongau, Anpfiff ist um 17 Uhr.
Dabei kann Coach Waldemar Dietrich auf fast seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mit Alexander Strehler und Luka Gottwald fehlen zwar erneut zwei Leistungsträger in der Verteidigung, dafür kehrt Defensiv-Ass Dominic Auger wieder in die Mannschaft zurück. Zudem gab der Verein gestern die Verpflichtung von Tryout Marek Rubner und Patrick Weigant bekannt.
Als der EHC Königsbrunn in der Landesliga spielte, waren die Partien gegen die Amberger Wild Lions immer auf Augenhöhe und bis zum Ende spannend. Nachdem die letzte Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie kurz vor Ende der Play-off Runde unfreiwillig beendet wurde, bestimmte der bayerische Eissportverband BEV vier Aufsteiger. Neben Buchloe, Ulm und Kempten sind nun auch die Wild Lions in der Bayernliga angekommen. Für Amberg geht es nach Angaben des Vereins in dieser Saison primär um den Klassenerhalt und das wirtschaftliche Überleben. Gäste-Coach Dan Heilman, der beim letzten Aufeinandertreffen mit dem EHC noch als Spieler agierte, traut seiner Mannschaft schon mal einen Platz im Mittelfeld zu. In der Vorbereitung testeten die Oberpfälzer gegen die Landesligisten Pegnitz und Vilshofen. Im ersten Test zuhause gewannen die Wild Lions knapp mit 3:2 gegen Pegnitz, die Auswärtspartie in Vilshofen ging dafür viel deutlicher mit 10:2 an Amberg. In den beiden Partien konnte der 24-jährige kanadische Neuzugang Liam Blackburn schon überzeugen, dort konnte der Center fünf Treffer und zwei Vorlagen auf seinem Scorerkonto verbuchen. Zuletzt spielte er in der höchsten amerikanischen Nachwuchsliga NCAA. In der letzten Saison holte er sich dort in 34 Partien 18 Scorerpunkte und belegt nun eine der beiden Kontingentspieler-Plätze der Wild Lions. Gerüchten aus dem Internet zufolge ist der Verein momentan noch kurz vor der Verpflichtung eines weiteren Spielers aus Übersee. Ein weiterer hochkarätiger Neuzugang ist der 30-jährige Verteidiger Markus Babinsky, der zuletzt für Schweinfurt auflief. Der körperlich präsente Defensivspezialist bringt viel höherklassige Erfahrung mit sich und soll die ohnehin schon starke Verteidigung der Oberpfälzer verstärken. Dazu kommt noch die Verpflichtung des in Tschechien geborenen 34-jährigen Richard Stütz. Der Verteidiger spielte zuletzt für den Oberligisten Höchstadt und kann viele Jahre Routine in der höheren Liga aufweisen. Momentan ist er aber verletzt und wird wohl nicht gegen den EHC auflaufen. Auf der Goalie-Position verstärkte sich Amberg mit dem 20-jährigen Talent Simon Bätge, der in der Vorsaison noch in der 1b-Mannschaft der Selber Wölfe Praxis sammeln konnte. Mit dem in der Breite sehr gut aufgestellten Kader wird Amberg im Eröffnungsspiel ein schwer zu schlagender Gegner sein.
Gegen Schongau setzte es für den EHC in der Vorbereitung vor zwei Wochen eine verdiente 2:4 Niederlage. Neben dem Sieg gegen Königsbrunn gewannen die Mammuts auch ihr Spiel gegen Forst mit 4:2. Im Duell mit den TSV Peißenberg zog der Verein aber mit 2:5 den Kürzeren, zuletzt verlor Schongau die Generalprobe gegen Kempten denkbar knapp im Penaltyschiessen mit 6:7. Dabei trafen sechs verschiedene Spieler, was für die Offensivqualitäten des Kaders spricht. Am Sonntag soll nun ein weiterer Sieg folgen. Vor allem die beiden Koningentspielern Jakub Muzik und Roman Tomanek setzten beim letzten Aufeinandertreffen der Königsbrunner Defensive zu. Aber auch der ehemalige EHC-Spieler Jeffrey Szwez ließ sein Können aufblitzen.
Für Königsbrunn wären Punkte aus dem ersten Wochenende sehr wichtig, doch die sehr junge Mannschaft ist gut gewappnet und hat unter der Woche hart trainiert. Dabei trainierten die beiden Neuzugänge Rubner und Weigant schon beim EHC mit und werden werden am Freitag wohl mit von der Partie sein. Bei dem großen Kader hat Königsbrunns Coach Waldemar Dietrich aber die Qual der Wahl und ein echtes Luxusproblem. Er wird wohl kurzfristig entscheiden, wer im Training überzeugen kann und im Eröffnungsspiel mit auf dem Eis stehen wird.
EHC Königsbrunns ersten Vorstand Tim Bertele merkt man den Vorbereitungsstress der letzten Wochen an. Er ist sichtlich erleichtert, dass nun alles seinen Weg geht und der Saisonbetrieb startet: „Ich bin gespannt wie sich unser neu formiertes Team schlägt. Wir haben unseren Kader in den vergangenen drei Wochen nochmals deutlich breiter aufgestellt. Mit Marc Henne haben wir einen hervorragenden Torhüter mit DEL2- und Oberligaerfahrung hinzugewonnen. Die zweite Importstelle besetzt jetzt Marek Rubner, welcher uns mit seinem Torriecher überzeugt hat. Wir wollen ihm hier die Chance geben, sich in der Bayernliga zu beweisen. Patrick Weigant soll uns vor allem mit seiner Routine im Power-Play weiterhelfen. Mit Maxi Merkel, Florian Bayer und Anton Hanke haben wir zudem drei äußerst motivierte Spieler aus Landsberg hinzugewonnen, welche unserem Kader deutlich mehr Tiefe verleihen. Hinzu kommt mit Samuel Neumann noch ein waschechtes Königsbrunner Talent aus dem U20-Team des EV Königsbrunn. Mit 26 Mann haben wir damit den aktuell größten Kader in der EHC-Geschichte.“
Aufgrund des Hygienekonzepts bittet er aber um rechtzeitiges Erscheinen: „Wir sind froh, dass wir als eine der ersten Ligen im bayerischen Eishockey in die Saison starten. Dafür wurden die organisatorischen Abläufe beim Spiel sorgfältig durchdacht. Damit alles auch reibungslos abläuft, müssen vor allem die Dauerkarteninhaber mindestens 30 Minuten vor Spielbeginn im Stadion sein. Andernfalls gehen deren Karten in den freien Verkauf, da die Nachfrage aufgrund der Zuschauerbegrenzung natürlich riesig ist. Daher lohnt es sich auch auf gut Glück zum Stadion zu kommen um noch eine Karte zu ergattern.“
Wer das Spiel vor Ort nicht sehen kann hat aber die Möglichkeit, das Spiel kostenfrei per Twitch zu streamen. Unter der Adresse https://www.twitch.tv/ehc_koenigsbrunn wird die Partie mit zwei Kommentatoren live übertragen.