Zwei Drittel Tiefschlaf
Am Freitag konnte der EHC Königsbrunn noch nach einer starken Leitung drei Punkte gewinnen, in Geretsried kamen die Brunnenstädter bei den „River Rats“ allerdings mit 5:9 unter die Räder. Nur in den letzten zwanzig Minuten konnte Königsbrunn überzeugen.
EHC-Coach Waldemar Dietrich musste die Reise nach Geretsried mit nur zwölf Feldspielern und zwei Goalies antreten. Berufsbedingt fehlten Nico Neuber und Moritz Lieb, Elias Maier hatte die Grippe erwischt.
Das erste Drittel im neu eröffneten Geretsrieder Stadion verlief zunächst sehr zerfahren. Bei Königsbrunn lief nicht viel zusammen, die Mannschaft produzierte viele Fehlpässe und ließ dem Gastgeber zu viele Räume. Geretsried konnte sich immer wieder problemlos im Königsbrunner Drittel festsetzen und hatte erschreckend viel Platz. In der achten Spielminute musste Jennifer Harß ein erstes Mal hinter sich greifen, als die River Rats zum 1:0 einschossen. Der EHC hatte es zuvor verpasst, den Puck aus dem eigenen Drittel zu bringen. Königsbrunn konnte zwar in der 15. Spielminute ausgleichen, doch nach einem Doppelschlag durch Geretsrieds Kontingenspieler Horvath ging es mit einem 1:3 Rückstand für Königsbrunn in die erste Pause.
Im mittleren Spielabschnitt kassierte der EHC gleich den nächsten Doppelschlag von Ondrej Horvath, die Gastgeber lagen nach gerade mal 23 Spielminuten mit 5:1 in Front. Erst jetzt schien Königsbrunn aufzuwachen und zeigte jetzt einige schöne Spielzüge, doch ein Treffer blieb den Brunnenstädtern verwehrt. Doch nach dem 6:1 in Überzahl ging nicht mehr viel beim EHC, Coach Waldemar Dietrich wechselte nun Jenny Harß aus und gab Nico Hetzel die Chance, sich zu präsentieren. Aber auch er musste gleich nach einer Minute hinter sich greifen, nach 31 Spielminuten stand es schon 7:1 für die Gastgeber. Zwei Minuten vor der letzten Pause konnte Königsbrunn in doppelter Überzahl noch ein Tor nachlegen, das 7:2 für Geretsried war dann auch der Drittelendstand.
Im letzten Spielabschnitt hatte sich der EHC noch einiges vorgenommen, die Mannschaft schien nun in der Partie angekommen zu sein. Alleine das Schussglück fehlte, in den ersten drei Minuten verhinderte zweimal der Pfosten einen weiteren Treffer der Königsbrunner. Geretsried war da effektiver, gleich der erste nennenswerte Angriff landete zum 8:2 im Tor der Brunnenstädter. Doch der EHC war jetzt zweikampfstärker und endlich präsent, nur zwei Minuten gelang ein Treffer, eine weitere Minute später verwandelte Hayden Trupp einen Penalty zum 8:4. Bis Spielende traf jede Mannschaft noch einmal, so dass es bei Abpfiff 9:5 für die Gastgeber stand.
Geretsried gewinnt am Ende verdient gegen verschlafene Königsbrunner, die erst im letzten Spielabschnitt in die Spur fanden. Am Tabellenplatz hat sich nichts getan, der EHC bleibt weiterhin auf dem achten Tabellenplatz und wahrt sich die Chance auf Platz sechs.
EHC-Coach Waldemar Dietrich war enttäuscht von der gezeigten Leistung: „Unser Auftritt im ersten und zweiten Drittel war desolat. Ein Abwehrverhalten war nicht vorhanden. Die Spieler haben Zweikämpfe gemieden und die Scheibe zu leicht verspielt. Wir hatten genügend Chancen nach vorne und haben auch fünf Tore geschossen. Aber auswärts neun Treffer zu bekommen, das ist viel zu viel. “
Tore: 1:0 Strobl (Stava) (8.), 1:1 Šrámek (Reuß) (15.), 2:1 Horvath (18.), 3:1 Horvath (Strobl) (20.), 4:1 Horvath (Strobl, Stava) (21.), 5:1 Horvath (Strobl) (23.), 6:1 Reiter (Hölzl, Rizzo) (30.), 7:1 Horvath (Strobl, Stava) (31.), 7:2 Trupp (Šrámek, Auger) (38.), 8:2 Strobl (Stava) (44.), 8:3 Šrámek (Auger) (46.), 8:4 Trupp (47.), 9:4 Englbrecht (52.), 9:5 Šrámek (Trupp) (53.)
Strafminuten: ESC Geretsried 14+10 EHC Königsbrunn 6+10 Zuschauer: 199