Das letzte Spiel entscheidet
Am Sonntag kann der EHC Königsbrunn den anvisierten Aufstieg in die Bayernliga aus eigener Kraft schaffen. Dazu müssen die Brunnenstädter allerdings das Heimspiel gegen die höherklassigen „Pirates“ des ESV Buchloe für sich entscheiden, das hochbrisante Derby in der Hydro-Tech Eisarena wird ab 18 Uhr angepfiffen. Selten war eine Aufstiegsrunde so spannend wie diese, denn neben dem EHC haben noch drei weitere Konkurrenten Chancen auf einen der drei begehrten Aufstiegsplätze.
Über 50 Jahre ist EHC Vorstand Willi Bertele Kenner der Szene, wenn es um den schnellsten Mannschaftssport der Welt geht. Aber so ein Playoff-Finale wie es am Sonntag ansteht, hat er noch nie erlebt: „Nach 17 Spielen stehen am Ende 4 Mannschaften oben, an so eine knappe Entscheidung kann ich mich nicht erinnern. Und wir hatten einige Spiele, die dermaßen knapp ausgegangen sind, das ist einfach der Wahnsinn.“ Denn in der „Todesgruppe“ finden am Wochenende die letzten Begegnungen statt. Falls so wie erwartet Schweinfurt und Bad Kissingen ihre Nachholspiele am Freitag gewinnen sollten, trennt die ersten vier Mannschaften gerade mal ein Punkt. „Wir wollen unbedingt in die Bayernliga“ meint Bertele, „dort erwarten uns viele attraktive Gegner aus unserer Nähe. Dazu müssen wir am Sonntag unbedingt gegen Buchloe gewinnen, dann sind wir definitiv durch. Aber wer jetzt nun meint, das sei ein Selbstläufer, der hat keine Ahnung vom Eishockey.“
Denn mit den Ostallgäuern wartet ein gestandener Bayernligist auf den EHC Königsbrunn, der nach der regulären Saison nur knapp die Aufstiegs-Playoffs verpasste und nun schon vorzeitig als Absteiger feststeht. Königsbrunn konnte sich im Hinspiel nur knapp in der Verlängerung mit 4:3 durchsetzen. Und auch in einigen anderen Partien waren die Pirates einem Sieg nahe, standen am Ende aber doch wieder ohne Punkte da. Dabei ist Buchloe nicht nur in der Offensive sehr gut und breit aufgestellt. Mit Alexander Krafczyk haben die Gäste einen Top 10 Angreifer der Bayernliga in ihrem Kader, und auch der der 23-jährige tschechische Angreifer Martin Zahora konnte in der Saison seine Torgefährlichkeit beweisen. Zwar verloren die Pirates zuletzt ihr Heimspiel gegen Bad Kissingen mit 3:7, allerdings wurde die Partie erst im letzten Drittel mit vier Treffern der Unterfranken entschieden. Ein großes Ausrufezeichen konnte Buchloe letzten Freitag setzen, als sie den Schweinfurter Mighty Dogs eine empfindliche 3:5 Heimpleite zufügten. Königsbrunn sollte also gewarnt sein, denn für die Pirates geht es um nichts mehr. Zudem dürften viele Buchloer Fans ihre Mannschaft lautstark unterstützen, wenn es darum geht den Königsbrunnern noch ein Bein zu stellen.
Doch der EHC hatte am letzten Wochenende wieder in die Spur gefunden, mit dem unerwarteten Erfolg bei den Bad Kissinger Wölfen und einem klaren 7:2 Heimsieg gegen Amberg werden die Brunnenstädter mit viel Selbstvertrauen auftreten. Coach Fabio Carciola kann bis auf die Langzeitverletzten wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, die Mannschaft ist hochmotiviert und will gegen die Pirates erneut Vollgas geben.
Für die Partie hat sich der EHC gut vorbereitet, wie Vorstand Tim Bertele zu berichten weiß: „Am Sonntag ist das Spiel, auf das wir die ganze Saison hart hingearbeitet haben. Den Aufstieg kann der EHC aus eigener Kraft schaffen und muss nicht auf Zwischenergebnisse in den anderen Stadien schauen. Wir brauchen auf jeden Fall die zahlreiche Unterstützung der Zuschauer, da das die Mannschaft zusätzlich motiviert. Den Abend wollen wir so attraktiv wie möglich gestalten und haben uns einige Specials wie beispielsweise Prosecco for free, Freibier oder Verlosungen von Original-Trikots einfallen lassen.“
Anpfiff ist ab 18 Uhr, allerdings werden sehr viele Zuschauer erwartet. Deswegen bittet der Verein die Zuschauer, frühzeitig vor Ort zu sein, ansonsten droht ein Stau am Einlass.